Donnerstag, 17. Juli 2008

Kein Bock auf Überschriften

Da mir diese Woche bei der Arbeit tendenziell meist stinklangweilig war nun nach langer Durststrecke endlich mal wieder ein Eintrag mit diversen Bildchen und so die sich über die Zeit so angesammelt haben.


Erstmal zu unserem Trip vor Zwei Wochen ins Donaudelta noch ein paar Fotos:


Rumänen knacken übrigens immer und überall haufenweise Sonnenblumenkerne, da passierts beim Volleyball am Strand schon mal, dass man sich eine Kernhülle in den Fuß rammt. Aua!


Tatsächlich die erste Schotterstraße (nach Dunavatul de Jus) auf der ich mich hier bewegt habe, die Strassen sind hier zwar meist sehr mies aber doch zumindest fast immer geteert.


Das fantastische Essen in Dunavatul de Jos, die Knoblauchsauce war sowas von köstlich!


Das Boot mit dem wir die 4 stündige Tour gemacht haben, leider ein bisschen zu langsam. Wäre mit einem schnelleren Boot in 2,5 stunden um nix schlechter gewesen. Die Badepause im pipiwarmen Wasser war aber klasse, inklusive Wasserschlangen!


Mitten im Flussgewirr im Delta, ob da wohl wirklich jemand wohnt?






Mit einem schnelleren Boot hätte man dann auch Wasserski fahren können...


Sonnenuntergang... mal wieder! Ich bin zu unkreativ in der Auswahl meiner Fotomotive...


Okay, vielleicht doch nicht...


Storche sitzen hier auf jedem zweiten Mast... von denen gibt es hier wirklich unglaublich viele.


Blick von dem "Berg" (eher ein Hügelchen), dass wir auf dem Weg zurueck nach Galati noch bestiegen haben. Schoen da!


Herman gibt alles für das perfekte Foto


Pizza, ein Geschenk des Himmels. In Galati bekommt man Pizza in so ziemlich jedem Restaurant (hier vom "Full House", dort kann die Pizza auch in Vierteln zu je 3 Lei kaufen), meist so für 10-15 Lei (2,70 - 4,10 EU). Meist sind die guten Stücke extrem köstlich (besser als alles was ich je in den USA an nicht selbstgemachter Pizza hatte). Das einzige Problem ist, dass man hier keine Tomatensauce auf die Pizza tut. Diese kommt später oben drauf (oft auch einfach als Ketchup, so wie auf dem Bild). Stört den Geschmack aber weniger als man denkt!

Habe mir dann vergangene Woche auch mal die Mühe gemacht und meine Kamera zur Arbeit mitgenommen um zu dokumentieren wo ich seit 2 Monaten mehr oder weniger am schaffen bin.


Dieses Buero teile ich mir mit einer wechselnden Belegschaft von so 3-4 Leuten, die leider allesamt nur spärlich Englisch sprechen. Da kommt Zeitvertreib durch Konversation nicht auf...


Der Blick aus meinem Bürofenster...


Der Blick vom Balkon im Flur... schon besser! Im Hintergrund der große Hafen mit Werft.


Die Rumänen kennen sowas wie die Mittagspause nicht, hier werden 8 Stunden (oder auch weniger, die Pünktlichkeitsmoral meiner Kollegen in meinem Büro ist... so lala!) durchgezogen, man isst nur einen kleinen Snack und dann Abends groß. So gehe ich nun also jeden Tag zum Mittag runter zum kleinen Tante-Emma Laden (Restaurants oder Fast-Food Stände gibts hier in unmittelbarer Nähe nicht) und kaufe mir ein Eis und ein Paar Bretzeln (rumänisch Covrigi)...


... und setze mich damit ans Donauufer! Ein sehr netter Platz zum Mittagspausieren!


Mein Arbeitsplatz vom Donauufer aus. Das Gebäude (Heimat diverser Softwarefirmen, deshalb der Name Software Park) sieht von außen moderner aus als es ist, aber wir haben immerhin ne Klimaanlage also was soll ich mich beschweren?


Hier die Hütten der Gypsies auf meinem Weg zur Arbeit von denen ich letztens schon geschrieben hatte...




Und noch eine Behausung auf meinem Arbeitsweg... im Hintergrund wird gerade eine nagelneues großes Einkaufszentrum gebaut... Arm und reich ganz nah beieinander!


Der Müllsammelplatz hinter meinem Appartmentblock ist auch Arbeitsplatz...


Ich hatte glaube ich schonmal geschrieben, dass die großen Supermärkte hier meist in deutscher Hand sind. Hier die Fotos dazu.





Zusätzlich gibt es hier auch noch haeufiger Praktiker, Real und Plus. Außerdem Billa aus Österreich und Carrefour aus Frankreich. Das Konzept vom Supermarkt ist eher mit dem von Wal-Mart in den USA zu vergleichen, man bekommt so ziemlich alles dort, nicht nur Lebensmittel. Bei Real hier in Galati sind in dem Einkaufszentrum gleich auch noch Takko und DM mit untergebracht. Und ich vermute dass Rumänien für all diese Firmen eine echte Goldgrube ist. Preise sind dort ziemlich gesalzen für das Einkommensniveau hier und trotzdem sind die Laeden alle immer gerammelt voll... Mag auch daran liegen dass es in einer Stadt wie Galati mit 350.000 Einwohnern gerade mal 3 grosse Supermärkte gibt.


So, nun zum vergangene Wochenende in Bukarest. Kurz gefasst: es war denkwürdig!

Ich bin am Freitag um 11 Uhr morgens mit dem Minibus nach Bukarest aufgebrochen. Ein Nagelneuer Mercedes Kleinbus (grösser als ein Sprinter) mit Klimaanlage, toll! Die Fahrt kostet 30 Lei (8,30 EU).

Der WizzAir-Flug aus Dortmund mit den zwei tapferen Recken schwebt in Bukarest-Baneasa ein. Als der Flieger in Dortmund losgeflogen ist war ich gerade im Minibus am Stadtrand von Bukarest... habe also für ca. 25 Kilometer genausolange gebraucht wie der Flieger von Dortmund ;).


Nach kurzer Fehlnavigation (scheiße wenn Busse auf dem Rückweg ne andere Strecke fahren als auf dem Hinweg) gings dann auch recht flott zum Konzertgelände RomExpo. Auch Christoph scheint sich sehr zu freuen.


Nach der eher nicht so gute Vorband Primal Fear war dann die Show von Judas Priest umso besser. Bisher eine von mir völlig zu unrecht viel zu wenig beachtete Band. Total Klasse!


Begeisterung aller Orten, das 0,3 Bier gabs auf dem Festival übrigens für 3 Lei, das sind ca. 0,83 EU... daran sollte sich Wacken mal ein Beispiel nehmen!


Nach dem Konzert und dank Taximangel stundenlangem Fußmarsch zurück zum Hostel haben wir dann da noch ein paar Kanadier getroffen und sind mit denen nochmal losgezogen. Nach einer guten Stunde herumgeirre haben wir dann auch endlich einen Club gefunden...


Die Kanadier haben uns dann noch eine kanadische Trink"tradition" vorgefuehrt, den sogenannten Hero Shot. Dabei bestellt man sich einen Tequila mit Salz und Zitrone. Das Salz leckt man dann allerdings nicht sondern macht daraus eine Line und zieht es sich durch die Nase, dann trinkt man den Tequila und am Ende drückt man sich den Zitronensaft ins Auge... dabei raus kommen solche Bilder und drei Deutsche, die vor Lachen auch Pipi inne Augen kriegen. Groß!


Nachdem wir dann endlich so gegen 6 in der Heia waren hieß es um 9 schonwieder aufstehen um pünktlich bei der von AIESEC Bukarest organisierten Stadtführung zu sein... Hier vor der Bukarester Philarmonie.


Generell hat Bukarest diverse durchaus schöne Ecken und im Gegensatz zu meinem ersten Ankommen dort kam mir die Stadt dieses Mal deutlich schöner, sauberer und geordneter vor. Ich vermute das liegt daran, dass ich mich mittlerweile ans ziemlich versiffte Galati gewöhnt habe.



Blick ueber den Boulevard der Einheit zum Parlamentspalast (Haus des Volkes). Dieser Palast ist das zweitgrößste Gebäudeb der Welt nach dem Pentagon und hat zu seiner Bauzeit bis zu 40% des BIP Rumäniens jährlich verschlungen... wild!


Nochmal von nahem... ein berühmter Mensch sagte mal: gigantisch!


Piata Revoluteii (Platz der Revolution), dieses tolle Kunstwerk stellt was dar? Richtig! Die Revolution natürlich, die den Kommunismus (das scheißeartige Ding) aufspießt... tolle Symbolik!


Die Europaflagge sieht man in Rumänien viel häufiger als in Deutschland, sie hängt an jedem Supermarkt, ist auf Fahrschulautos gedruckt usw. Man merkt, dass die Leute stolz sind es in die EU geschafft zu haben.


Piata Unirii (Platz der Einheit) mit 50 Springbrunnen, eine für jede Region Rumäniens.



Das Nahverkehrssystem in Bukarest ist ziemlich modern und gut ausgestattet, da kann Galati mit den versifften alten Bussen und Minibussen lange nicht mithalten. Man merkt den Unterschied in Einkommen und Wirtschaftskraft schon ziemlich deutlich.


Nach einer kleinen Siesta gings dann Abends wieder los, erstmal ins Restaurant La Mama (essen wie bei Muddern... wenn Muddern Rumänin ist). Christoph genießt seinen Bohneneintopf mit Würstchen. Lecker!


"Killer Chicken Fast Food"...


Nachdem der Abend etwas schleppend losging sind wir dann noch in einen Laden namens Club A gegangen. Dort war es dank recht annehmbarer Musik und voller Hütte noch sehr lustig. Partyrauchen ist übrigens der Gipfel der Coolness! Ein weiterer denkwürdiger Abend!

Am Sonntag wurde dann erstmal ausgeschlafen, noch ein wenig Sightseeing betrieben, und Abends noch gemütlich auf dem Dach des Nationaltheaters ein Bier getrunken (das klingt jetzt schnieker als es da war, ein Laden der an einem Freitag oder Samstag sicher sehr klasse ist, ähnlich runtergekommen wie der Circus Musicus damals). Nichts besonders erwähnenswertes passiert, wir sind eben doch zu alt! Ab 20 gehts bergab...


Die Rückreise war dann weder für Björn und Christoph noch für mich komplikationslos. Der Flug nach Dortmund hatte 3 Stunden Verspätung (sprich 5 Stunden am Miniflughafen rumsitzen) und mein Minibustour war auch Mist. Erst habe ich, weil ich den Busbahnhof nicht finden konnte den Bus um 9.30 Uhr knapp verpasst, musste also ne Stunde auf den nächsten warten. Bei dem handelte es sich dann um einen alten versifften Sprintern ohne Klimaanlage. Und dieser Bus blieb dann nach ca. 1,5 Stunden fahrt auch einfach mal mit Getriebeschaden mitten im Nirgendwo liegen. Also eine weiterer Stunde warten, bis ein Ersatzbus da war... gut dass es an dem Tag nur 32 Grad heiss war. Da der Busfahrer jetzt aber ne gute Stunde hinterm Zeitplan war versuchte er durch "gekonntes" Fahren ein wenig wieder reinzuholen. Ich bin ja daran gewöhnt, dass Rumänen generell eher Fahren wie Kraut und Rüben aber das hat echt alles getopt. Mit 120 über eine hoppelige Landstraße ständig am überholen (auch wenn eigentlich kein Platz dafür war) und dabei auch noch permanent am telefonieren oder am rauchen... ich hatte Angst! Ging aber im Endeffekt alles gut und ich war am Montag gegen 16.00 Uhr wieder zu Hause.

Dieses Wochenende gehts schonwieder auf Tour, diesmal wieder Richtung schwarzes Meer. Dort findet morgen die Liberty Parade statt, sowas wie die Love Parade... da ich bekanntermaßen großer Technofan bin kann ich mir das natürlich nicht entgehen lassen. Vorgeschmack gefällig? Bitte:



Ich hab Angst!

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